Preikestolen

2015 Roadtrip Norwegen Teil 1/3

Anstrengend war die Vorbereitung für unsere Roadtrip nach Norwegen. Wir hoffen es hat sich gelohnt, denn jetzt geht es los. Wir fahren nach Norwegen. Schnell noch den Bulli packen, noch einen Blick auf unserer Packliste und schon sind wir auf dem Weg.

Tag 1 – 29.05.2015 Norwegen wir kommen

Die Abfahrt in Leipzig ist pünktlich 16:00 Uhr bei Kilometerstand 78.158. Der Himmel ist bewölkt, die Temperatur beträgt 21°C. Diesen Tag verbringen wir auf der Autobahn mit Regen, Regen und ab und zu auch Starkregen. Wir übernachten auf einem schönen Parkplatz in der Gemeinde Lunden in Schleswig Holstein. Es regnet die komplette Nacht durch und die Sturmböen sorgen für eine unruhige Nacht.

Tag 2 – 30.05.2015 Buggy Tour auf Sylt und Rømø

„Pünktlich“ 5.30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Bis zur Insel Sylt ist es noch ein ganzes Stück zu fahren und auch dort müssen wir pünktlich ankommen. Wir haben bei Sylt Event eine Buggy Tour von Sylt nach Rømø und zurück gebucht. Was wir nicht bedacht hatten, dass man Sylt nur mit dem Zug bereisen kann. Das heißt für uns mit dem Autozug (90,-€ hin und zurück) auf die Insel der Reichen und Schönen. Bei dem nach wie vor starken Wind schüttelt es uns auf dem Zug wieder ganz schön durch. Da wir nun schon direkt in Westerland ankommen sind, geht es für uns direkt zur Buggy Station. Noch 30 Minuten ausruhen und dann geht es auch schon los.

Ein Gitterrohrrahmen, zwei Sitze, ein Lenkrad und ein 4-Zylinder Motor aus einem Nissan Micra und fertig ist der Buggy. Auf der Landstraße geht es in Kolonne bis zur Fähre nach Rømø. Das Wetter ist sehr wechselhaft mal Sonne mal Regen aber immer gut Wind. Ohne Frontscheibe bei 70 Km/h pustet es schon ein wenig. Nach kurzer Wartezeit auf die Fähre und dann kann der Spaß auf der dänischen Insel beginnen. Wir fahren direkt zum und auf dem Strand. Bei Nieselregen auf dem Wattenmeer ein echter Spaß. Dem entsprechend sahen wir dann auch aus. Leider ist die Tour nach fast 5 Stunden schon vorbei und wir suchen uns einen Campingplatz in Westerland. Die Low Budget Variante heißt auf diesem Platz „Stellplatz“ und besteht aus einem Parkplatz auf der Grünanlage in der „Einflugschneise“ des Campingplatzes. Ein abendlicher Spaziergang am Strand rundet diesen schönen Tag perfekt ab.

Tag 3 – 31.05.2015 Auf nach Hirtshals

Es steht wieder Fahren auf dem Plan. Bis Norwegen ist es ein weiter Weg. Wir fahren heute von Sylt bis Hirtshals. Hier legt morgen früh unsere Fähre nach Langesund in Norwegen ab. Wir erreichen unseren Schlafplatz, welcher direkt am Hafen von Hirtshals auf einem Parkplatz liegt, gegen 22.00 Uhr. Noch in Ruhe Abendbrot essen und dann legen wir uns zur Ruhe.

Tag 4 – 01.06.2015 Die erste Stabkirche in Norwegen

Der Wecker beendet unseren Nachtschlaf pünktlich 6:30 Uhr. 7:30 Uhr wird eingeschifft und 9:00 Uhr abgelegt. Auf der Fähre haben wir dank eines bequemen Sitzplatzes noch ein bisschen Ruhe und die Möglichkeit zum Schlummern. Der Wellengang ist nicht zu verachten, trotzdem geht es uns unerwarteter Weise recht gut. Es gibt keine Brechorgien über die Reling.
Angekommen am Hafen dürfen wir uns, wie üblich beim Zoll vorstellen und werden in eine Garage gewunken. Nach ca. 30 Minuten und gefühlten 5 gefragten Löchern im Bauch dürfen wir weiter fahren und machen unseren ersten Sightseeing Stopp an der bekannten Stabkirche in Heddal. Es ist die größte der erhaltenen Stabkirchen in Norwegen. Sie ist kleiner als erwartet, dennoch sollte man sich diese Kirche unbedingt ansehen. Wir haben den Eintritt gespart und nur einmal durch den Eingang gespäht.

Weiter fahren wir durch das Setesdal. Wir kommen uns vor wie im Winter Wonderland, viele der kleinen Seen auf unserem Weg sind noch zugefroren, und das im Juni. Na gut, die Ränder waren schon leicht angetaut. Beim Wetter können wir zufrieden sein, die Sonne scheint und der Wind pustet ein bisschen. Die kurzen Schauer mit Nieselregen könne wir getrost vernachlässigen. Wir übernachten heute auf einem Rastplatz an einem See zwischen einem anderen deutschen T3 und einem WoMo. Sehr überzeugend in Norwegen finden wir die öffentlichen WCs vor Ort, welche nicht nur sehr sauber und gepflegt sind, sondern auch beheizt. Wir gehen noch ein wenig spazieren und müssen leider feststellen, dass das Kameraobjektiv kaputt ist. Klasse. Gegen 23:03 Uhr wird es ein wenig dämmrig. Standheizung läuft. Wir gehen schlafen.

Tag 5 – 02.06.2015 Sogndalsstrand

Bei bestem Regenwetter verlassen wir unseren Schlafplatz und fahren weiter durch das Setesdal auf der RV9 Richtung Süden. Ganz kurz lässt sich ab und zu die Sonne blicken, aber wirklich nur ganz kurz. Wir nutzen das schlechte Wetter und halten an, um ein wenig Mittagsschlaf zu machen. Danach ist das Wetter aber auch nicht besser, wir fahren weiter entlang schöner Straßen und genießen die Landschaft bis zu unserem Schlafplatz für die Nacht, an einem kleinen Hafen in Sogndalsstrand. Weil es im Moment nicht regnet, nutzen wir den Abend für einen kurzen Spaziergang am Hafen. Ein silberner T4 mit deutschen Kennzeichen verleitete uns dann dazu noch einen Gesprächsversuch zu starten und uns bei den dazugehörigen Anglern vielleicht einen Mittags-Grill-Fisch zu organisieren. Wider erwartend wurde dieser Versuch im Keim erstickt, da von diesen Anglern nicht einer deutsch sprach. War wohl irgendwie polnisch, tschechisch oder irgendeine andere osteuropäische Sprache. So gehen wir ohne Fisch im Kühlschrank schlafen. Mal schauen, was der neue Tag für uns zu bieten hat.

Tag 6 – 03.06.2015 Stavanger

Reisetipp für Stavanger:
Nehmt euch die Zeit und schlendert durch die Gassen von Gamle Stavanger

Nach dem Frühstück schlendern wir noch ein wenig durch die Gassen von Sogndalstrand, ein süßes kleines Dorf, heben noch einen Cache und dann geht es weiter Richtung Stavanger. Ab hier nehmen wir die RV44, welche ab Egersund unter dem Namen „Jæren“ als offizielle Touristik bzw. Landschaftsroute ausgeschrieben ist. Mit ein bisschen mehr Zeit im Gepäck fahren wir diese wundervolle Küstenstraße und genießen die Aussichten die Norwegen für uns bereit hält. Angekommen in Stavanger finden wir einen Parkplatz direkt auf dem offiziellen Bahnhofsparkplatz. Bei einem ausgiebigen Stadtrundgang heben wir noch ein weiteres Schätzchen und besichtigen das historische Altstadtviertel Gamle Stavanger. Wir erkundigen uns in der Touristeninformation zum Thema Maut und nehmen noch ein paar Karten für die weitere Reise mit.

Danach fahren wir mit der Fähre nach Tau. Nach der Ankunft schauen wir uns dann schon einmal den Parkplatz und zentralen Startpunkt der offiziellen Preikestolen Wanderung an. Nach vorheriger Recherche beschlossen wir, ganz früh auf den Preikestolen zu wandern und uns den Sonnenaufgang von der Steinkanzel aus anzusehen. Wir entscheiden uns für einen Schlafplatz auf einer Lichtung am Straßenrand neben einem österreichischem Camper und gehen zeitig schlafen. Der Wecker soll 3:30 Uhr klingeln.

Stavanger
Gamle Stavanger: Die Altstadt von Gamle Stavanger ist ein echter Hingucker. Die Kopfstein gepflasterten Fußwege verlaufen zwischen von kalksteingetünchten Holzhäusern aus dem späten 18. JH.

Quelle: Lonely Planet Norwegen*

Tag 7 – 04.06.2015 Preikestolen Part 1

Müde! So früh aufstehen und das im Urlaub. Egal! Kaffee, Frühstück und Schnitten gemacht, danach direkt zum Parkplatz. Wir sind die Einzigen zu dieser Zeit. Wir starten unsere Wanderung 4:30 Uhr. Bei Nebel und Temperaturen kurz über Null machen wir uns hoch motiviert auf den Weg zu DEM AUSSICHTSPUNKT in Norwegen. Die Hoffnung, dass sich bis zur Ankunft auf der Felskanzel die Nebelwand aufgelöst hat, ist unser ständiger Begleiter. Der Aufstieg über die verschiedenen Plateaus und Bergwege hat bei Nebel etwas besonderes und mystisches. Wir genießen den Weg trotz Nieselregen und niedriger Temperaturen. Als wir pünktlich 6:30 Uhr auf der Aussichtsplattform ankommen, ist die Sicht gleich null. Bis auf ein Zelt, welches wahrscheinlich noch mit schlafenden Menschen gefüllt ist, sind wir allein. Wir sind geduldig und warten darauf, dass der Nebel sich verzieht und die Sonne heraus kommt. Leider meint es der Wettergott wohl nicht so gut mit uns, der Nebel bleibt und aus Nieselregen wir schlagartig ergiebiger Regen. Vom Wetter besiegt treten wir nach circa einer Stunde auf der Kanzel den Rückweg an.

Auf dem letzten Drittel vom Abstieg kommen uns dann schon die ersten Wanderer für den Tagesaufstieg entgegen. Kurz vor Schluss haben wir dann doch ein wenig Glück und finden auf dem Weg 200,-NOK (ca.25,-€). Das erhellt unser Gemüt wenigstens ein bisschen. Unten angekommen füllt sich der Parkplatz mit Urlaubern und wir fahren zum nahe liegenden Campingplatz. Wir beschließen erst einmal noch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Nach dem Aufwachen wissen wir nicht, ob wir weinen oder lachen sollen. Der Himmel ist aufgezogen und die Sonne strahlt mit voller Kraft. Die ersten Wanderer von der Morgentour trudeln auf dem Campingplatz ein, darunter 3 junge Mädels aus Deutschland. Auf Nachfrage erzählten sie uns, dass sie zwar auf dem Weg auch noch Nebel hatten aber auf der Kanzel klaren Himmel und freie Sicht auf den Fjord. Wir verdrängen das und gehen erst einmal zur Rezeption und fragen nach der Fähre, die durch den Lysefjord fährt. Das wäre quasi unser Plan B für den folgenden Tag und den Lysefjord. Wir schieben die Entscheidung auf den nächsten Tag und verbringen den restlichen Tag mit Schach, Grillgut und Wein.

Hier findet ihr die genaue Wegbeschreibung zum Preikestolen.

Tag 8 – 05.06.2015 Preikestolen Part 2

7:00 Uhr die Sonne lacht, da fällt die Entscheidung leicht. Bootstour gestrichen! Wir packen unseren Campingbeutel, ziehen die Wanderschuhe an und machen uns erneut auf den Weg zum Preikestolen. Der Weg ist mit freier Sicht noch einmal völlig anders als beim ersten Mal. Oben angekommen sind wir begeistert. Wir haben freie Sicht über den kompletten Fjord. Auch wenn wir nicht allein sind genießen wir den Preikestolen bei Sonnenschein und klettern noch ein bisschen nach oben um die Aussicht voll auszukosten. Direkt über der bekannten Kanzel machen wir unser Mittagspicknick und schauen uns das bunte Treiben der Touristenmassen auf dem Preikestolen an. Anschließend klettern wir auf dem benachbarten Berg noch ein bisschen nach oben. Bis auf leichtes Einbrechen in den Schnee verlief auch alles gut. Danach machen wir uns zum Abstieg auf, natürlich nicht, ohne vorher noch einen Cache gehoben zu haben. Kurz vor dem Parkplatz laufen wir noch ein Stück gemeinsam mit einem schweizer Bulli-Fahrer, welcher bis zum Nordkap weiterfahren will.

Angekommen am Bus fahren wir nach einer Pause und einem netten Gespräch weiter auf der ausgewiesenen Landschaftsroute „Ryfylke“ nach Sauda. Kurz vor dem Ziel steht ein großes Schild, dass die Teilstrecke gesperrt ist. Na super! Wir entschließen uns vorerst auf einem kleinen Standplatz am Hafen in Sauda zu übernachten. Bezahlung läuft über Geld im Briefkasten. Als wir gegessen und bezahlt hatten fängt es wieder an zu regnen und wir beschließen einstimmig weiter zu fahren. Also fischen wir unsere 100 NOK aus dem Briefkasten und fahren die gleiche Strecke wieder zurück. Wir finden wieder einen Stellplatz an einem kleinen Hafen. Die Häfen der kleinen Städte sind in Norwegen prima als Schlafplatz geeignet. Man braucht nur den Hinweisschildern folgen.

 Unsere Roadtrip Route durch Südnorwegen

Hier geht es weiter zum zweiten Teil ⇒

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11 comments on “2015 Roadtrip Norwegen Teil 1/3Add yours →

  1. Toller Reisebericht mit vielen schönen Fotos. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Norwegen nicht gerade billig ist. Um Geld zu sparen, sollte man möglichst viel Proviant aus Deutschland mitnehmen. Wenn man im Bulli unterwegs ist, kann man sich so weitgehend selbst versorgen, denn jeden Abend essen gehen ist in Norwegen leider sehr, sehr teuer!

    1. Hallo Paul, wir müssen dir recht geben. Das Abendliche Dinner im Restaurant kostet richtig Geld. Aber beim Einkaufen im Supermarkt, hat sich für uns wieder einmal bestätigt, dass wir in Deutschland nur verwöhnt sind. So billig wie wir bei uns einkaufen, kauft fast nirgendwo in Europa ein. Von dieser Seite und ein wenig Objektiv betrachtet ist es gar nicht so teuer. Wir sind gut zurecht gekommen und hatten keine übermäßigen Lebensmittelvorräte eingepackt. Zu Bedenken ist, dass natürlich Genussmittel, gerade Alkohol in Norwegen seltener zu kaufen und teurer ist.
      Liebe Grüße

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