Und wieder stellt sich die Frage: Mit zwei Kindern im VW Bus? Geht das? Das Wichtigste zu erst. JA es geht. Wie immer greift hier eines unserer Lieblingssprichwörter: Wo ein Wille, da ein Weg!
Seit April 2022 ist nun also auch Alfred ein festen Mitglied in unserer Reisegemeinschaft. Viele Umbauten und Erweiterungen haben wir bereits für und mit unserem ersten Kind erledigt. Siehe Beitrag.
Was ändert sich also wenn man mit zwei Kindern im Bulli unterwegs ist? Wir finden, gar nicht so viel, aber lest selbst:
Kindersitze fürs Baby und Kleinkind im VW T3
Eine Babyschale für Beckengurt haben wir ja zum Glück noch von der Großen parat und mussten quasi nichts dazu kaufen. Hier noch einmal eine Zusammenfassung welche Sitze wir für unsere beiden Kinder haben.
Pausen und Fahrzeiten
Bei den Fahrzeiten haben wir auf alt Bewerters zurückgegriffen. Auf langen Stecken durch Deutschland fahren wir die erste Etappe immer Nachts. Auch das hat mit Alfred gut geklappt. Ansonsten haben wir auch tagsüber immer die Schlafphasen des Jüngsten genutzt.
Flora hat sich während der Fahrt gut mit Klebebüchern oder kleinen Ausmalbüchern beschäftigt. Hörbücher hat sie auch viel gehört. Manchmal über das Autoradio und manchmal über den MP3 Player. So konnten die Erwachsenen auch mal etwas Musik hören. Die Sachen für die Fahrt haben wir in einer Kofferraumtasche* zwischen den beiden Kindersitzen platziert. So kann Flora sich ihr Spielzeug, sowie an Getränken und kleine Snacks selbst nehmen.
Extra Tipp – Reisen mit Fähren:
Mit der Fähre sind wir auf die schöne italienische Insel Sardinien gefahren. Die Doppelstockbetten an sich sind schon sehr klein und schmal. Damit Alfred nicht runter fällt, haben wir einfach für Alfred und Katrin ein Nachtlager aus zwei Matratzen auf dem Fußboden gebaut.
Alfred war bei unseren ersten langen Reisen noch nicht älter als 6 Monate und konnte noch nicht eigenständig sitzen. Deshalb war es uns immer sehr wichtig, darauf zu achten, dass Alfred während den Pausen, Phasen hat, in denen er liegen kann. So kann sich seine Rückenmuskulatur gut entspannen. Bei schönem Wetter war dies recht einfach. Pausenplatz aussuchen, Picknickdecke auspacken, fertig. Bei schlechtem Wetter war das natürlich nicht ganz so einfach. Anfangs haben wir ihn sehr oft auf den Beifahrersitz gelegt. Als die Zeit kam, in der er sich angefangen hat zu drehen, haben wir ihn bei schlechtem Wetter einfach auf den Fußboden im Bullibus gelegt.
Wer schläft wo im Bulli Bus?
Schon lange vorbereitet und darauf hin gearbeitet, kommt nun also auch der obere Schlafbereich zum Einsatz. Flora und Henry schlafen oben, Alfred und Katrin unten. Zur Mittagsruhe sind die Schlafplätze flexibel. Sollte es mal wirklich extrem kalt werden, schläft Flora mit im unterem Schlafbereich. Denn hier kann man die Standheizung auf Wunschtemperatur einstellen. Leider kommt von der warmen Luft auf der oberen Etage nicht so viel an. Das heißt Henry muss entweder frieren, eine warme Decke nehmen oder sich warme Gedanken machen. Aber Hauptsache Frau und Kinder haben es warm.
Ordnung und Platz und Busarbeit
Viele sagen immer im Bullibus ist so wenig Platz! Wie macht ihr das mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern? Das mag richtig sein, aber wir finden mit etwas Geschick und Planung ist (unser) Bullibus ein kleines Raumwunder. Und die wenigsten, die diese Frage stellen bedenken dabei, dass wir ja unserer Zeit nicht (nur) im Bullibus verbringen. Vielmehr haben wir eine Terrasse und einen riesengroßen Garten direkt vor dem Camper, um uns auszubreiten.
Natürlich ist die Ordnung in so einem zu Hause auf Zeit das A und O. Sich stets daran zu halten und immer alles gleich wieder an seinen Platz räumen, ist natürlich nicht ganz so einfach. Auch wenn wir immer versuchen uns selbst daran zu erinnern und dies auch Flora stets vorbeten, ist es auch bei uns (manchmal) chaotisch im oder auch vor dem Bus.
Damit das Chaos nicht ganz überhand nimmt. Haben wir unserer Sachen z.B. in Unterbettkomoden* verstaut, so sind sie geordnet und mit einem Griff hin und her geräumt. Die Sachen von den Kindern haben wir jeweils in Wand Organizern* aus Stoff an den Seiten des Busses befestigt. So kann Flora ihre Sachen selbst raussuchen und anziehen und benötigt dazu keine Hilfe. In dem kleinen Dachschrank haben wir die Sachen, je nach Person in kleinen Aufbewahrungstaschen* sortiert.
Tipp:
Sachen rollen statt legen!
Kaum zu glauben aber so spart man Platz.
Wie schon in einen unserer letzten Beiträgen geschrieben, sind wir große Fans von faltbaren Campinggadgets. Und da hat der Markt mittlerweile einiges zu bieten, was das Campingherz höher schlagen lässt. Zum Beispiel Faltbare Aufwaschschüsseln*, faltbare Töpfe, faltbare Wasserkocher und faltbare Boxen*. In Faltboxen, ist der Kram vor dem Bus schnell reingeräumt und es sieht zumindest einigermaßen ordentlich aus und ist am Abend mit einem Handgriff weggeräumt.
Der Campingalltag mit Baby und Kind
Wirklich viel geändert hat sich unserer Meinung nach nicht.
Ansonsten versuchen wir Flora schon von Anfang an in kleine Haus-(Bus)arbeiten einzubinden. Denn mit 5 Jahren kann sie schon sehr viel helfen. So bekommt sie es z.B. hin, unseren Campingtisch und die Stühle auf/abzubauen. Auch beim Abwaschen oder abtrocknen ist sie immer eine große Hilfe.
Tipp:
Um die Freundschaften in Erinnerung zu behalten gibt es sogar ein kleines Camping-Freundebuch*.
Spielzeuge haben wir für die Kinder meistens nicht so viel mit. Floras Spielzeug passt in eine kleine Wickeltasche. Meist nehmen wir für sie Folgendes mit, bzw. packt sie die Tasche oft selbst. Wimmel-, Vorlese- und Klebebücher, magnetisches Reise Bingo*, Toniebox oder MP3 Player und natürlich Kuscheltiere. Fahrzeuge für de Kinder mitzunehmen, fanden wir immer sehr hilfreich. Ansonsten sind Freundschaften auf Campingplätzen ja meist schnell geschlossen und die (großen) Kinder damit dann gut vertan.
Ja, Regenwetter ist doof! Aber auch wenn man Urlaub in einer Ferienwohnung macht, ist Regen doof. Sicher ist der Platz in einem Camper geringer, aber wenn man sich mag und gut organisieren kann hilft das ungemein.
Also was soll man machen? Ja genau! Das Beste aus der Situation rausholen. Regnet es nur wenig oder nur kurz, nutzen wir unsere Markise nicht nur als Sonnenschutz sondern eben auch als Regenschutz. Bei einem kurzem ergiebigen Regenguss finden wir auch Platz zu viert im Bus. Ansonsten sind es im Urlaub mit einem Camper genau die selben Tipps, wie in einer Ferienwohnung die hilfreich sind. Z.B. Schwimmbäder, Indoorspielplätze, Einkaufen oder eben einfach die Kinder in Gummestiefel und Regenjacke stecken und rein ins nasse Vergnügen. Und wenn das alles nichts hilft, Wetterradar checken und dort hinfahren, wo es schöner ist. Diesen Luxus hat man ja, wenn man mit einem Camper unterwegs ist.
Aktivitäten mit Kindern
Wie auch schon mit Flora, haben wir aus dem bekannten Satz den man als Eltern so hört: „Mit Kindern kann man gar nichts mehr machen“ genau das gegenteilige gemacht. Wir waren essen, haben Städte und Schlösser besichtigt, haben Wanderungen gemacht, sind Schnellboot gefahren und waren am Strand. All das haben wir auch schon vorher ohne Kinder gemacht. Mit ein paar Kompromissen und gutem Willen, geht das auch mit Kindern. Das Einzige was wir noch nicht gemacht haben, ist zu viert mit unserem Luftboot zu fahren. Auch wenn wir eine Rettungsweste für Babys haben, war uns eine Tour auf dem offenen Meer mit einem 4 monatigen Baby zu riskant. Dies werden wir aber definitiv im nächsten Jahr nachholen.
Kleiner Tipp ein guter Roller, welcher sich zusammenklappen lässt und einen höhenverstellbaren Griff hat, hilft bei (ebenen) langen Wegen. Besonders gut: Zusammengeklappt ist der Roller sehr platzsparend. Und wenn es ein stabiler Roller ist, könnt ihr als Eltern sogar zusammen mit Kind fahren. Ansonsten nehmen wir bei Wanderungen und Stadtbesichtigungen unseren kleinsten Reisenden in die Trage.
Kleines Fazit
Ja manchmal ist es stressig und ja, auch chaotisch!
Aber wir sind ein eingespieltes Team, reisen nun schon seit mehr als 10 Jahren gemeinsam in unserem T3 Bulli Bus. Jeder kennt seine Handgriffe, seine Aufgaben und weiß wo etwas im Bus ist. Dies sehen wir als ein großen Vorteil.
Und möchten deshalb (aktuell) diese Art des Reisens nicht tauschen.
Zum Zeitpunkt des Artikels bzw. die Erfahrungen welche wir gemacht haben waren unsere Kinder 5 Monate und 5 Jahre. Weiter Updates, wenn die Kinder älter sind folgen mit Sicherheit.
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… noch andere Empfehlungen ?
… andere Erfahrungen als wir gemacht?
… Tipps und Anregungen, welche wir unbedingt ergänzen sollten?
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Ihr macht das ganz richtig. Geht nicht gibts nicht. Jeder muss sich anpassen, meist dauert es ein paar Tage, aber dann wird es für alle ein Abenteuer
VG Pascal
Unsere Kinder lieben es wenn wir unterwegs sind. Sicherlich gibt es auch mal Tage an denen sie ihrer Freunde vermissen. Aber unterwegs sein und immer neue Sachen entdecken und erleben ist toll, für die ganze Familie.