Wie ihr im ersten Teil schon gelesen habt, sind wir mit unserer kleinen Tochter nun schon seit ein paar Tagen auf unserer großen Elternzeitreise. Deutschland und die Schweiz haben wir schon passiert und sind in aktuell in Frankreich.
7. Mai – Tag 7 Unser geliebtes Frankreich zeigt sich mit bestem Wetter
Das Wetter ist endlich richtig super. Die Sonne lacht und es ist angenehm warm. Wir frühstücken im Freien mit einem herrlichen See Panorama. Wir genießen den Morgen, packen unsere 7 Sachen, denn die Reise geht ja weiter. Wir peilen weiter Richtung Süden und machen uns gegen 10.30 Uhr auf den Weg. Unser heutiges Tagesziel ist ein Bauern- oder besser gesagt ein Ziegenhof oberhalb von Lyon. Dieses haben wir uns schon ausgiebig angeschaut und lassen es deshalb aus. Aber ein Besuch dieser schönen Stadt lohnt sich auf jeden Fall.
Als wir auf der kleinen Straße den angegebenen Koordinaten näher kommen, werden wir schon vom Chef des Ziegenhofes in Empfang genommen. Selbstverständlich auf französisch, was wir nun bis auf ein paar ganz wenige Worte überhaupt nicht sprechen. Kein Problem, er fährt mit dem Rasentraktor vorne Weg und wir hinterher. Wo ein Wille, da ein Weg! Wir parken direkt hinter dem großen Ziegenstall und schlagen unser Lager auf. Heute fahrerseitig, da wir sonst sogar mit Markise in der prallen Sonne sitzen würden. Bei einem leckeren Eiskaffee und Kuchen machen wir dann, trotz wochenlanger Vorbereitung eine nicht so schöne Entdeckung. Es tropft irgendwoher Diesel. Also Werkstattsachen übergeworfen und untersuchen. Irgendwo ist die Diesel-Rücklaufleitung zum Tank defekt. Wahrscheinlich da, wo sie durch ein kleines Loch im Rahmen geführt wird. Halb so schlimm, das kann man gut und schnell reparieren. Allerdings Morgen! Es tropft ja nur während der Fahrt.
Kurz vor 17.00 Uhr bringt uns dann der Ziegenchef einen kleinen Zettel, auf dem steht, dass wir 17.00 Uhr beim Ziegen Melken zuschauen und helfen können. Auch der Erwerb von Ziegenkäse ist ab 17.00 Uhr möglich. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und werden zum Ziegen Melken geführt. Wie in einer kleinen Grube in einer Autowerkstatt steht der Bauer, rechts und links auf normaler Höhe werden die Ziegen ein und aus getrieben und an die Melkmaschine angeschlossen. Das ist nicht für jeden was. Flora findet es wohl auch nicht so spannend, beziehungsweise sind die aus dieser Position großen Ziegen schon etwas beängstigend. Aber nicht schlimm. Nach ein paar Minuten verlassen wir die Melkstation durch die noch zu melkende Herde und suchen den Hofladen auf. Wir kaufen verschiedene Sorten für insgesamt 11,-€ und spazieren zurück zum Bus. Anschließend wird unser kleiner Bulli Grill angeworfen. Heute gibt es Fleischspieße, oder wie der Sachse sagt: „Schaschlik“. Da kann man, nachdem das süße nicht schlafen wollende Baby doch endlich zur Ruhe gefunden hat, den Rest vom Sonnenuntergang noch bei einem kühlen Durstlöscher genießen.
8. Mai – Tag 8 – l‘Ardeche – Da sind wir
Um weiterhin zügig voran zu kommen fahren wir heute auf der Autobahn an Lyon vorbei. Unser erklärtes Tagesziel ist die Gorges de l`Ardeche. Eine Mittagspause brauchen wir heute nicht einlegen, denn schon kurz nach dem Mittag erreichen wir unseren Campingplatz östlich von Aubernas. Wir dürfen unseren Stellplatz frei wählen und stehen somit mit direktem Blick auf die Ardeche. Wir genießen die Ruhe auf dem Campingplatz und verbummeln unsere Zeit bis zum Abendessen.
Gorges de l`Ardeche
Die Schlucht beginnt nord-westlich mit dem Natursteinbogen des Pont d’Arc und endet bei den Orten Aiguèze und dem Ortsteil von Sauze (Saint-Martin-d’Ardèche) im Südosten. Hoch über der Schlucht verläuft eine Tourismusstraße (D 290) mit vielen Aussichtspunkten, die Schlucht selbst steht unter strengem Naturschutz.
Quelle: Wikipedia
9. Mai – Tag 9 – Die Sache mit der Dieselleitung
Mit diesem tollen Panorama und annehmbaren Temperaturen frühstücken wir vorm Bus. Danach gehen wir erst einmal daran, unseren treuen Bus zu reparieren. Marie vom Camping spricht sehr gut Englisch und kann uns auf diese Weise mit einer Werkstatt in der Nähe helfen. Diese verkauft uns auf Wunsch zwei verschieden lange Stücke Dieselschlauch mit den nötigen Schlauschellen. Jetzt kann die eigentliche Reparatur beginnen. Henry schneidet die vermeintlich undichte Stelle aus der starren Rücklaufleitung heraus und verbindet die beiden Enden mit einem, der gekauften Dieselleitungen. Alles noch fein sauber wischen, Hände waschen, fertig.
Dann ist irgendwie auch schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Mit Kleinkind vergeht die Zeit von Essen zu Essen auch sehr schnell. Und irgendwie ist auch immer Baby-Schlafenszeit. Wir packen unsere süße Flora in ihre Kutsche und drehen zum Einschlafen ein paar Runden über den Platz. Nach dem Ausschlafen gegen 16.00 Uhr unternehmen wir eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf dem Berg, welchen wir von unserem Platz aus sehen. Diese führt uns am Campingplatz vorbei und dann einen alten Hirtenpfad steil den Berg hinauf. Eine dreiviertel Stunde später stehen wir schon oben auf dem Berg und genießen die Aussicht. Sehr beeindruckend, was die Ardeche in die Landschaft gespült hat.
Zurück am Campingplatz baden wir Flora noch schnell in der vorhandenen Kinderbadewanne, bevor wir nach dem Abendessen schlafen gehen.
10. Mai – Tag 10 – Pont d‘Arc l‘Ardeche
Wir verabschieden uns von Marie und dem schönen Campingplatz. Wir fahren 28km die Ardeche flussabwärts zum Pont d’Arc Campingplatz . Wir übernachten heute quasi direkt an diesem riesigen Felstor, welches der Fluss über viele Jahre in die Felsen gespült hat. Der Platz ist sehr gemütlich und gut besucht. Nach der Mittagspause mit Flora in unserer Hängematte blasen wir unser Boot auf. Wir wollen unbedingt einmal durch dieses riesige Tor paddeln. Mit Kleinkind ist eine komplette Tour auf der Ardeche ausgeschlossen. Aber vom Campingplatz aus kann man gut ein kleines Stück hinauf und wieder herunter paddeln, ohne mit Stromschnellen rechnen zu müssen. Nachdem Abendbrot müssen wir leider feststellen, dass die gestrige Reparatur erfolglos war. Da ist die undichte Stelle doch woanders. Da müssen wir wohl noch einmal ran.
11. Mai – Tag 11 Pont du Gard und wieder wird repariert
Wir bewegen uns mit relativ kurzen Etappen Richtung Süden. Heute von der Ardeche zum Pont du Gard. Einem großen und bekannten römischen Aquädukt. Auf der Fahrt dahin genießen wir die vielen wunderbaren Ausblicke in, auf und von den Felsen rund um die Ardeche. In Point-Saint-Esprit wollen wir noch die Mission Bus Reparatur vollenden. Mit einem kurzen Stück Diesel-Schlauch in der Hand klappern wir allerhand Tankstellen und Werkstätten nach einem langen Stück dieser Leitung ab. Nach 5 Stationen kann uns ein junger Mann aus dem Reifenhandel helfen. Er schickt uns mit Hilfe seiner Karte auf dem Handy zum richtigen Autoteile-Händler. Tada, und dieser hat unser Ersatzteil.
Angekommen auf dem Campingplatz besichtigen wir zunächst das römische Aquädukt von unten. 17,-€ für zwei Personen Eintritt auf das Aquädukt, ist uns der Blick in diesem Moment nicht wert. Abends repariert Henry noch den Bulli. Dieses mal erfolgreich! Bei milden Temperaturen genießen wir unseren Abend mit Bier und Knabberzeug, während Flora zufrieden im Bus schläft.
Pont du Gard
Mit über 360m Spannweite, fest in den massiven Felsen verankert, ist dieses imposante Bauwerk heute die letzte noch existierende römische dreistöckige Steinbrücke.
Die Pont du Gard ist mit 49 Metern Höhe die höchste von den Römern erbaute Brücke und zählt in Frankreich zu den 10 meist besuchten Monumenten.
Quelle: www.idprovence.com
12. Mai – Tag 12 – Willkommen am Mittelmeer
Wir packen unsere Sachen zusammen und fahren wieder weiter Richtung Süden. Das Tagesziel ist das Flussdelta Camarque. Wir fahren durch das riesige Salinen-Gebiet bis nach Sali-De-Girand. Dann noch weiter entlang der E36D zur Küste und zum Strand. Schon vom weiten sieht man die versprochenen Flamingos in freier Natur. Am Strand angekommen stehen schon einige Autos, Overlander-LKWs und Busse auf dem riesigen Parkplatz im Sand. Während der Hochsaison fällt hier wahrscheinlich kein Apfel zu Boden, wie man so schön sagt. Auch wenn es hier natürlich keine Äpfel gibt. Durch den Wind ist dieser Platz natürlich ein Mekka für Kite- und Windsurfer. Wir machen uns vor dem Mittagessen noch zu einem kleinen Strandspaziergang auf. Wir überlegen, ob wir die Nacht hier übernachten sollen, entscheiden uns aber auf Grund der Windverhältnisse dagegen. Stattdessen durchqueren wir das Etanggebiet weiter Richtung Westen und finden dank der „Park4Night“ App einen Schlafplatz bei einem Reisbauern. Am Abend beginnt es noch zu regnen und wir sind froh über die Entscheidung, welche wir getroffen haben.
Die Nacht hätte so schön ruhig sein können, doch mit Beginn der Nacht gibt es circa alle 10 Minuten einen Knall. Schon wieder, nur dieses Mal weiter in der Ferne. Dafür immer und immer wieder. An ruhigen Schlaf ist für Katrin unter diesen Umständen kaum zu denken. Am nächsten Morgen erkundigen wir uns im Hofladen des Bauern nach der Ursache der nächtlichen Ruhestörung. Die Geräusche bzw. die Detonation soll die Flamingos davon abhalten den Reis bzw. die Reissamen zu fressen. Hätte Frau das nur vorher gewusst.
13. Mai – Tag 13 Spanien wir kommen
Nach der ernüchternden Erklärung der nächtlichen Knalle und einem schnellen Frühstück setzen wir uns in Bewegung. Es regnet und es ist heute keine Besserung in Sicht. Die beste Variante dem Wetter zu entgehen ist weiter zu fahren. Also machen wir „Strecke“. Unser Etappenziel für heute heißt Girona in Spanien. Dann heißt es also Au Revoir Frankreich und Buenas Dias Spanien. Aber vorher machen wir bei Perpignan an einer Aprikosenplantage nahe der Autobahn eine vernünftige Mittagspause. Wir kommen gegen 15.00 Uhr auf unserem zentrumsnahen Wohnmobilstellplatz in Girona (Spanien) ein.
Hier haben wir euch ein paar Camping und Stellplatz Tipps für Frankreich zusammengestellt. Bald geht es auch mit der Reise weiter…
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