VW T2 in der Wüste von Utah

Thema Kriminalität von MitDemBulliUmDieWelt

Jeder Bulli Fahrer kennt es, die Angst vor Kriminalität. Es werden VW Busse beschädigt, aufgebrochen oder ganz gestohlen und wenn man ganz viel Pech hat sieht man sein Schätzchen dann nie wieder. Aber wenn man zuhause schon immer dieses mulmige Gefühl in der Magengegend hat, wie ist es dann beispielsweise auf einer Weltreise? Sandra von „Mit dem Bulli um die Welt“ hat ihre Erfahrungen mit uns geteilt:

Mit dem Bulli um die Welt

Wir sind Markus und Sandra aus der Schweiz. Als Informatiker und Hochbauzeichnerin haben wir gearbeitet bis am 04.04.14 unsere Reise startet.

Sandra und Markus in ihrem VW Bus T2
Sandra und Markus in ihrem VW Bus T2

Die ersten 8 Monate fahren wir durch die Balkanstaaten nach Griechenland, durch die Türkei, Georgien, Russland, Kasachstan, Mongolei und mit einer Gruppe und Guide durch China. Die nächsten 1.5 Jahre gondeln wir gemütlich durch Südostasien. Wir geniessen die einsamen Strände und das gute Essen bevor der Bulli nach Kanada verschifft wird. Einen Sommer lang entdecken wir die schönen Berg- und Küstenlandschaften von British Columbia und die einsamen Gegenden des Yukons. Den Winter verbringen wir in einer kleinen Blockhütte 20 km vom nächsten Dorf entfernt. Ausgerechnet hier, mitten im kanadischen Winter, gibt der Motor endgültig den Geist auf und wir müssen ihn ersetzen. Diesen Sommer reisen wir durch den unglaublich abwechslungsreichen Westen der USA. Unser nächstes Ziel heißt Mexiko. Ein Ende ist zur Zeit nicht in Sicht. Um unser Leben zu finanzieren arbeitet Markus ab und zu in seinem alten Beruf.

Das Fahrzeug

Wir fahren einen VW T2b 1978, 2l Motor, mit Westfalia Ausbau und Hubdach. Zusätzlich haben wir ein Solarpanel montiert dass Storm liefert wenn wir mal ein paar Tage irgendwo stehen bleiben. Wir haben außerdem 2 Möbel gebaut um mehr Stauraum zu haben. In einem ist Sandras Trönchen, ein Porta Potti verstaut. Den original Kühlschrank haben wir durch einen Waeco mit Kompressor ersetzt. Er passt in die alte Box und braucht weniger Strom. Wir haben eine Küche mit 2 Gasflammen, einem Abwaschbecken und können 40l Wasser bunkern.

Warum genau dieser VW Bus, was macht das Reisen darin besonders?

Sandra wollte schon immer einen alten VW Bus mit Westfalia Ausbau. 2010 hat sie ihren Traum wahr gemacht und damit einen anderen Traum zum Leben erweckt, den einer Weltreise. Seit sie nach ihrer Ausbildung für 6 Monate durch Australien reiste, war die Idee einer Reise ohne Endtermin entstanden. Von dem Moment an als sie Markus kennen lernt wird gemeinsam an der Reise um die Welt geschmiedet.
Der Bus löst Emotionen aus, bei uns wie auch bei vielen anderen Leuten die wir treffen. So schöne Formen und Farben findet man bei keinem modernen Auto, finden wir. Der Bulli war der erste Camper mit dem man nach Afrika oder Indien fahren konnte, er bedeutet Freiheit. Und das ist es schließlich auch was wir auf unserer Reise suchen.

VW T2 Janis von innen
VW T2 Janis von innen.

Thema Kriminalität

In den letzten 3.5 Jahren kein Thema das uns oft beschäftigte. Dennoch gab es Vorfälle:
In Malaysia, auf Penang, wird uns eine Scheibe eingeschlagen und alles gestohlen was durch das Loch greifbar ist. Es passiert mitten am Nachmittag und wir sind nicht in der Nähe. Gestohlen wird nicht viel wertvolles für die Räuber doch für uns ist es recht mühsam alles wieder zu beschaffen. Auflade Kabel für unsere Fotoapparate sind weg und Markus Tabakpfeife leider auch. Aber das teuerste ist es, die Scheibe zu reparieren. Durch eine VW Werkstatt die wir in Krabi aufgesucht haben, bekommen wir den Kontakt zu einer Werkstatt in der Nähe von Penang vermittelt. Rashidi baut kurzerhand an einem seiner Busse die Scheibe aus um sie bei uns einzusetzen. Außerdem können wir einen Tag lang in seiner Werkstatt schrauben und Markus bekommt sogar einen Mechaniker zur Seite gestellt. Wir unterhalten uns ausgiebig mit dem Sattler und dem Chef Mechaniker. Und von Rashidi, dem Chef der Werkstatt werden wir mehrmals zum Essen Eingeladen und erfahren von ihm viel über Malaysia und seine Bewohner. So ist auch was Gutes aus diesem ärgerlichen Vorfall entstanden. In Kasachstan machen wir mit korrupten Polizisten Bekanntschaft. Hier ist es völlig normal, wenn man wegen eines Vergehens raus gewunken wird einfach etwas Geld mit in die Papiere zu legen. Zusammen mit ein paar Einheimischen, überfahren wir eine ausgezogene Linie. Die Polizisten reden kein Englisch aber einer der anderen Fahrer meint sie wollen 2000$ von uns. Haha, haben wir nicht. Wir fragen die anderen was sie so geben und bezahlen schließlich ca. 100$. Da lacht uns der ältere Kasache an, sein Goldzahn blitzt und er meint: Hahaha, welcome to Kasachstan. Wir müssen noch ein 2tes mal was bezahlen in Kasachstan, wir können ein Schild nicht lesen welches darauf hinweist, dass hier kein Durchgansverkehr erlaubt ist. Im Nachhinein haben wir von anderen Reisenden erfahren das man einfach darauf beharren soll die Busse offiziell auf dem Polizeiposten zu bezahlen. Das wollen die alle nicht und geben nach einer Weile auf. Tja, hinterher ist man immer schlauer.

Bisher haben wir nur eine Maßnahme zur Sicherung unseres Busses getroffen: Folie auf die Fenster. Direkt nach dem Einbruch in Malaysia haben wir Schutzfolie aufkleben lassen. Die soll verhindern dass die Scheibe gleich in 1000 Teile zerspringt und so einen Einbruch evtl. verhindern kann. Ansonsten fühlen wir uns immer sicher genug so dass wir den Bus auch mal ein paar Stunden oder Tage irgendwo stehen lassen. Klar wäre es blöd wenn er eines Tages weg wäre aber er soll kein Klotz am Bein sein. Wir wollen nicht die ganze Zeit in der Nähe sein nur damit ihm ja nichts passiert. Das würde uns zu sehr einschränken. Deshalb haben wir nun einen GPS Tracker gekauft den wir im Bulli platzieren wollen. Das Projekt haben wir aber noch nicht gestartet, wir wissen noch nicht ob es auch funktioniert. Auch schon lange geplant ist ein AUS Knopf mit dem man die Hauptstromzufuhr abstellen kann damit der Bus nicht mehr startet. Ist aber auch noch nicht realisiert.

sichere Reisen wünschen Sandra & Markus

Bleibt auf dem Laufenden

Wir hoffen, ihr konntet einiges aus diesem tollen Bericht über den Umgang mit Kriminalität auf Reisen für euch mitnehmen. Wir wünschen Sandra und Markus allzeit gute und sichere Fahrt. Passt auf euch und euren Janis auf!

Wenn ihr mehr erfahren wollt, schaut doch mal bei den beiden vorbei.

Mit dem Bulli um die Welt  – –  www.mitdembulliumdiewelt.ch

Ihr habt…

… noch andere Tipps für uns und die beiden?
… einschlägige Erfahrungen mit Kriminalität im und am Bulli?

Wir freuen uns auf eure Kommentare!

Nachtrag

Wem das alles noch nicht sicher genug ist, der sollte sich dieses Video einmal anschauen. Dort findet ihr sicher auch ein paar nützliche Hinweise.

3 comments on “Thema Kriminalität von MitDemBulliUmDieWeltAdd yours →

  1. Schöner Beitrag!

    Das Video habe ich nicht gesehen, aber spontan sind sicherlich Lenkradkralle und oder Fußpedalfessel und oder Radkralle empfehlenswert.

    Mein Bus hat erstes und zweites und einen GPS-Tracker.

    Da der Beitrag ja schon älter ist, dürfte das GPS-Teil wohl mittlerweile aktiviert sein 😉 Kleiner Nachteil dieser Dinger: Der Stromverbrauch, wenn sie scharf sind.

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